Laupheim und seine jüdische Geschichte | ||
Die
Welden und Judenaufnahmen
Die Familie Steiner und Kilian von Steiner Friedrich Adler - Jugendstilkünstler |
Die Welden und
Judenaufnahmen Zur Zeit der ersten Judenaufnahmen war das damalige Laupheim ein kleiner Marktflecken, gelegen im territorial stark zersplitterten Vorderösterreich. Juden waren bis zu dieser Zeit zwar als fahrende Händler zugelassen, hatten aber kein Aufenthaltsrecht. In den umliegenden Reichsstädten waren sie schon seit Ende des 15. Jahrhunderts nicht mehr geduldet, ebensowenig im protestantischen Württemberg. In den reichsritterschaftlichen Gebieten jedoch waren den zum Teil hochverschuldeten Ortsadligen die zusätzlichen Einnahmen an Schutzgeldern, die bei Ansiedlung von Juden durch die jeweilige Herrschaft erhoben wurden, hoch willkommen. Auch die reichsritterschaftliche Familie der Freiherren von Welden, die seit 1582 die Herrschaft in Laupheim ausübte, war in den folgenden Jahrhunderten, durch immer weitere Zersplitterung ihres Gebietes einerseits sowie durch ihren repräsentativen Lebensstil andererseits, immer mehr verarmt. Daher kam Carl Damian von Welden im Jahre 1724 das Aufnahmegesuch der ersten Judenfamilien aus Bayerisch-Schwaben sehr gelegen, um seine maroden Finanzen etwas aufzubessern. Die 1724 entstandene jüdische Gemeinde auf Laupheimer Boden war eines der spätesten Beispiele für diesen Vorgang im süddeutschen Raum. Die Juden mussten sich also auch mit der ländlich katholischen Kultur auseinandersetzen. |
Begegnung mit christlichen Symbolen |
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