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Die Familie Steiner und Kilian von Steiner

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Die Familie Steiner und Kilian von Steiner

Die Laupheimer Familie Steiner steht beispielhaft für die Intergration und Emanzipation einer jüdischen Familie in die christliche Umgebung des 19. Jahrhunderts.

Nachdem Viktor Steiner (1790 - 1865) als niedergelassener Kaufmann auf dem Judenberg sesshaft geworden war (1836 eröffnete er dort eine "Kramhandlung"), gelang ihm und seinen beiden Brüdern rasch ein außergewöhnlicher wirtschaftlicher und sozialer Aufstieg. Jeder von ihnen gründete eine eigene Firma, die später weltweite Bedeutung erlangten. Viktor Steiner selbst stieg sogar vom einstigen "Schutzjuden" bis zum Schlossherren auf; er erwarb 1843 das Schloss Großlaupheim vom württembergischen König.

Sein Bruder Heinrich Steiner (1794 - 1885) wurde mit Gründung der Firma "Simon Steiner Hopfen" zum ersten Hopfenhändler von Laupheim. Ende des 19. Jahrhunderts gelang ihm die Errichtung einer Filiale in New York, die bis heute als größte Hopfenhandlung der Welt existiert.

Der dritte Bruder, Joseph Steiner (1803 - 1874) wurde 1859 zum Begründer der "Laupheimer Werkzeugfabrik", die sich rasch zu einer der führenden Firmen in dieser Branche in Deutschland entwickelte.

Eine weitere herausragende Stellung in dieser bemerkenswerten Familie nimmt der Sohn des Schlosskäufers Viktor Steiner, Kilian Steiner (1833 - 1903) ein. Dieser ließ sich nach seinem Jurastudium in Stuttgart nieder, wo er bei Gründungen von Firmen ein gefragter Wirtschaftsberater wurde. Er war an der Gründung und Entwicklung bedeutender Weltfirmen beteiligt; die wichtigsten sind:

  • BASF in Ludwigshafen
  • Daimler-Motorenwerke in Untertürkheim
  • WMF in Geislingen.

Für seine Verdienste um den württembergischen Staat in den persönlichen Adelsstand erhoben, zog sich Kilian von Steiner 1894 aus dem Stuttgarter Geschäftsleben nach Großlaupheim zurück, das er für seinen Sohn zu einem landwirtschaftlichen Mustergut ausbaute.

Nachfolgend noch die Biographie:

Kilian v.Steiner (1833-1903). Bankier und Finanzgenie. Ab 1859 Rechtsanwalt in Heilbronn. 1865 Übersiedlung nach Stuttgart. In den folgenden 30 Jahren Mitbegründer der Württ. Vereinsbank, der Württ. Notenbank sowie zahlreicher Industrieunternehmungen. 1894 vom württ. König in den persönlichen Adelsstand erhoben, zieht er sich aus der Stuttgarter Geschäftswelt in das von seinem Vater Viktor Steiner erworbene Schloss Großlaupheim zurück. Ausbau zu einem landwirtschaftlichen Mustergut sowie Anlage des heutigen Schlossparks.

Kilian v. Steiner

Kilian von Steiner

 

Hopfen-Steiner

Hopfen-Steiner Laupheim

 

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